Merci, Chérie - Der Eurovision Podcast

#0211 Krieg, Kunst und Pleite: Bosnien & Herzegowina beim ESC - Mit Muhamed Mešić und Nedad Memić

Episode Summary

In der vierzigsten Episode von Merci, Chérie widmen sich Marco und Alkis einem relativ jungen Land, nämlich Bosnien & Herzegowina beim Eurovision Song Contest. Und luden sich Muhamed Mešić und Nedad Memić ein, die von der wechselvollen Geschichte des kleinen Landes erzählen.

Episode Notes

Es gibt recht wenige News in der Eurovision-Welt. SuRie, mit der wir ja Ende Jänner beim OGAE Germany-Treff in München gesprochen haben (die Episode #0202 könnt ihr hier nachhören), hat eine neue EP rausgebracht und auf "Rye" ist auch Carl Espens "Silent Storm" in ihrer eigenen und wunderschönen Fassung zu hören. Hat auch mit uns etwas zu tun.

Die EBU macht weiter mit ihrem Blick zurück: Unter dem Hashtag #EurovisionAgain werden weiterhin alte Song Contests zu sehen sein. Aktuell ist der Chaos-SongContest aus dem Jahr 1991 aus Rom zu sehen. Sehr sehenswert: einige tolle Songs, eine packende Wertung und viele furchtbare Klamotten.

Wir haben Muhamed Mešić im Studio (aka Marcos Wohnzimmer) zu Gast, der im damaligen Jugoslawien 1989 seinen ersten Song Contest schauen durfte. Das Sprachtalent hat auch die Wikipedia-Seite "Languages at Eurovision" gestartet und freut sich immer, wenn eine neue Sprache beim Eurovision Song Contest zu hören ist.

Ein weiterer Gast, wenn auch nur zugespielt, ist Nedad Memić. Der Publizist und Kommunikationsberater beleuchtet auch die politischen Wirren, die nach Teilung und dem Krieg auf der Balkanhalbinsel generell und und in Bosnien speziell besonders sichtbar wurden.

Muhi spricht von der sich abzeichnenden Teilung, von den kleinen Symbolen, die bereits beim Song Contest 1990, der aus Zagreb kam, sichtbar wurden. Wir reden auch über bosnische Beiträge, die vor der Teilung Jugoslawiens zum Contest geschickt worden, denn Jugoslawien nahm seit 1961 beim Song Contest teil. Und über die frühen Jahre Jugoslawiens haben wir ja auch mit Dean Vuletic in der Episode #0126 von Merci, Chérie gesprochen.

Nenad und Muhi erzählen von ihren Eurovision-Erlebnissen während des Krieges zwischen 1993 und 1996, aber auch von dem Schimmer von Normalität- falls es Strom gab. 

Wir haben außerdem auf Facebook gefragt, welcher der liebste bosnische Beitrag gewesen ist. Und unter allen Beiträgen wurde Dino Merlin (übrigens Komponist des ersten bosnischen Beitrags überhaupt) mit "Love in Rewind".

Muhis Lieblingsbeitrag ist "Ostani kraj mene" aus dem Jahr 1994, gesungen Alma & Dejan. Die Übersetzung "Bleib neben mir" war symbolisch, war er doch Serbe und sie Bosnierin.
Der von Alkis ist der Beitrag von 2008 (immerhin in Belgrad): Laka mit "Pokušaj"
Und Marco liebt noch immer die ultimative Balkanballade, Hari Mata Hari sang "Lejla" 2006 in Athen.

Die Standardfragen an Muhi: Sein Lieblingslied aus dem Jahr 2020 kommt aus Island und ist, natürlich, von Daði og Gagnamagnið: "Think About Things". Sein Lieblingsmoment war 2015 in der Wiener Stadthalle, als er laut Aminatas Namen schrie und Luftküsse aus dem offenen Greenroom von der lettischen Delegation bekam. Und sein Lieblingslied aller Zeiten kommt aus Armenien: Artsvik sang 2017 "Fly With Me".

 

In der Kleinen Songcontest Geschichte am Schluss erzählt Marco eine Geschichte über den bosnischen Sänger Seid-Memić Vajta, der 1981 mit einem Lied namens "Lejla" angetreten ist.

Wollt ihr auch mit uns die Geschichte(n) eures Herkunftslandes beim Song Contest erzählen und ihr wohnt in Wien/Umgebung? Meldet euch bei Marco (marco@mercicherie.at) oder Alkis (alkis@mercicherie.at)