Merci, Chérie - Der Eurovision Podcast

#0323 Wie funktioniert Musikbusiness heute? Mit Hannes Tschürtz (Ink Music)

Episode Summary

Wie verdienen Musikerinnen und Musiker heute Geld? Warum hat der eine Eurovision Artist Alben, ein anderer nur einige Singles? Was steckt dahinter? Wie sehr hat Streaming das Businessmodell geändert? Diese Fragen beantwortet der kulturpolitisch engagierte Labelchef und ehemaliger ESC und Melodifestivalen-Juror Hannes Tschürtz, der mit Ink Music dieses Jahr seinen 20. Geburtstag feiert. UPDATE 2022: Aus lizenzrechtlichen Gründen ist die Musik entfernt.

Episode Notes

UPDATE 2022: Aus lizenzrechtlichen Gründen ist die Musik entfernt.

Wie verdienen Musikerinnen und Musiker heute Geld? Warum hat der eine Eurovision Artist Alben, ein anderer nur einige Singles? Was steckt dahinter? Wie sehr hat Streaming das Businessmodell geändert? Diese Fragen beantwortet der kulturpolitisch engagierte Labelchef und ehemaliger ESC und Melodifestivalen-Juror Hannes Tschürtz, der mit Ink Music dieses Jahr seinen 20. Geburtstag feiert.

Doch zunächst die News. Wir sind froh, dass ABBA ihr Comeback so getimed haben, dass es zu unseren vergangenen ABBA-Specials passt. Auf https://abbavoyage.com kann man sich registrieren. Am 2. September kommt dann was. Wir bleiben gespannt.

Die EBU hat die Mitgliedschaft des staatlichen Senders BRTC aus Belarus bis 2024 suspendiert. Das bedeutet natürlich auch, dass Belarus auf weiteres erst einmal nicht am Song Contest teilnehmen darf.

Amadeus, der künstlerische Direktor des Festival di Sanremo hat einmal zugesagt, dass die Übertragungen von Sanremo nicht mehr bis in die frühen Morgenstunden dauern werden.

Eva Mora ist die neue Head of Delegation, also Sendeverantwortliche, in Spanien. Sie moderierte einige Eurovision-Events wie den Junior Eurovision Song Contest oder "Europe Shine A Light" und sie liebt den Song Contest. Zudem gibt es eine Arbeitsgruppe des Senders RTVE mit Experten, die sich um den Beitrag mit kümmern wollen. Spanien nimmt Eurovision offensichtlich wieder ernst.

In der Episode #0219 "Black Entries Matter" haben wir uns den PoCs (Persons of Color) beim Song Contest angenommen. Unsere Kollegen von ESC kompakt und ESC Update haben sich des Votings angenommen und einmal analysiert, ob das Voting rassistische Tendenzen zeigt. Thomas Mohr und Marcel Stober hatten in ihrer Podcast-Folge sowohl César Sampson und Lars Peters von ESC kompakt zu Gast. Die Analysen sind sehr interessant.

Neues zum Anschauen: 

Eurovision Again ist wieder da: 1992 gewann in Malmö bekanntlich Irlands Linda Martin mit "Why Me", bei der Wiederaufführung der restaurierten Sendung gewann allerdings Italiens Mia Martini, der wir bekanntlich in der Folge #0212 Tribut zollten. Zum Nachhören unserer Episode bitte auf diesen Link klicken.

Passend zum ABBA-Fieber hat der offizielle Youtube-Kanal von ABBA das Promo-Video zu "Waterloo" (damals noch auf 16mm-Filmmaterial gedreht) auf 4k aufblasen lassen. Auch den Auftritt 1974 in Brighton gibt es seit Juni auf 4k von einem Kanal, der sich auf das Restaurieren von alten Musik-Clips spezialisiert hat.

Neuerscheinungen gibt es auch: Parbara Pravis Album ist endlich raus. "On n'enferme pas les oiseaux" ist ab sofort erhältlich.

Vincent Bueno hat eine neue Single draussen “Super Awesome Things” ist Anfang August erschienen. Und klingt awsome.

Star-DJ Steve Aoki hat sich Senhit's "Adrenalina" angenommen und macht es noch Dancefloor-tauglicher.

Russlands Little Big haben sich mit Song Contest-Siegerin Netta auf ein Packl gehaun und sie haben zusammen "Moustache" aufgenommen. 

Zu Gast bei Marco und Alkis ist Hannes Tschürtz vom Musikprojekt Ink Music, das dieses Jahr seinen 20. Geburtstag feiert. Tschürtz ist nicht nur Label-Chef, sondern auch Manager und auch eine Stimme in der Kulturpolitik. Seinem Twitteraccount twitter.com/hannestschuertz kann und sollte man durchaus folgen. Und er war bereits Teil der österreichischen Jury beim Songcontest 2018 in Lissabon. Das führte zu einer Einladung, als Juror beim Melodifestivalen 2019 teilzunehmen.

Für unsere  Interview hat er drei Songs mitgebracht, die ihm am Herzen liegen.
Den Anfang macht Lou Asril, ein junger Sänger aus Linz: "Divine Goldmine"

Tschürtz erzählt, wie sehr sich der Song Contest aus der Perspektive der Künstler verändert hat. Und er geht der Frage nach den (fehlenden) Alben nach. Warum bringen manche Acts nur Singles raus und andere haben ein komplettes Album im Repertoire.

Und auch die Frage nach dem Gewicht des Radios wird gestellt, wie schwer hat es das Radio gegen Streaming heutzutage.

Der zweite Song, den Hannes mitgebracht hat, ist von CHRISTL (feat. Mile) "Purple".

Vor einem oder zwei Jahrzehnten waren Casting-Shows ein Türöffner zu den Charts, heute ist es nicht zwangsmäßig der Fall.

Aber wie kommt dann Geld ins Haus? Große Plattenfirmen haben den Back-Catalogue, Musik, die vor Jahrzehnten aufgenommen wurde und noch immer gehört wird. Jüngere Labels, die den Aufbau von Künstlerinnen und Künstlern übernehmen, brauchen länger.

Der dritte Song ist von Mira Lou Kovacs. "Stay A Little Longer".

Die berühmten drei Fragen am Schluss haben wir Hannes Tschürtz natürlich auch gefragt.

Der Song von Eurovision 2021, der auf Hannes Tschürtz' Playlist wohl überdauern wird ist der Siegertitel von Måneskin "Zitti E Buoni"

Die Lieblingserinnerung ist die von Toto Cotugno, dessen Schweiß die Haarfarbe auf dem hellen Pulli verteilte.

Und sein Lieblingsbeitrag aller Zeiten? Italien wieder: Umberto Tozzi und Raf mit "Gente di mare" aus dem Jahr 1987.


In der Kleinen Song Contest Geschichte am Schluß erzählt Alkis von einer Song Contest-Teilnehmerin, die durch die TV-Produzentin Yvonne Littlewood zu einer der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt wurde. Wer das wohl ist...